Tag der Zahngesundheit 2021 – Gesund beginnt im Mund - Zündstoff
Der bundesweite Tag der Zahngesundheit am 25. September ist seit 30 Jahren auch Anlass für die Zahnärztlichen Dienste der Gesundheitsämter, Themen der Zahn- und Mundgesundheit in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Im Rahmen der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe erreichen sie kontinuierlich und regelmäßig alle Kinder in ihrer Lebenswelt. Sie setzen gesundheitsförderliche Impulse zur Mundhygiene, kauintensiven Ernährung und Fluoridierung um, untersuchen die Kinder und erinnern Eltern an den Zahnarztbesuch. Im Ergebnis dieser flächendeckenden präventiven Betreuung konnte für Kinder und Jugendliche ein deutlicher Gesundheitsgewinn durch Kariesrückgang erreicht werden.
Dank der engagierten Arbeit der Zahnärztlichen Dienste der Gesundheitsämter und des pädagogischen Fachpersonals wird in vielen Kindertageseinrichtungen täglich mit den Kindern das Zähneputzen mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta durchgeführt. Eine gesundheitsförderliche Maßnahme, die zur Gewohnheitsbildung beiträgt.
Aufgrund der Corona-Pandemie wurde In den letzten eineinhalb Jahren die gruppenprophylaktische Betreuung nur in begrenztem Umfang umgesetzt. Impulse und Leistungen konnten nur punktuell in Kita und Schule gebracht werden. Damit einher ging auch, dass weniger zahnärztliche Untersuchungen zur Früherkennung von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen und Feststellung gesundheitlich relevanter Angaben für die Gesundheitsberichterstattung, durchgeführt werden konnten. Es ist anzunehmen, dass die Corona-Pandemie bestimmte Problemlagen verschärft hat.
Umso wichtiger ist es zu unterstreichen, dass das Zähneputzen in Kita und Schule auch während der Corona-Pandemie bedeutsam und unbedenklich ist. Gute Mundhygiene trägt mit dazu bei, die Abwehr gegen Infektionen zu stärken. Dazu haben das Universitätsklinikum Bonn (UBK), der Bundesverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BZÖG) und die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) eine gemeinsame Hygieneempfehlung herausgegeben.
Wie die Umsetzung in Kita und Tagespflege gelingen kann, zeigt eine Infokarte, die das Büro der zahnärztlichen Gruppenprophylaxe im Land Brandenburg in Zusammenarbeit mit dem Fachausschuss Zahnärztlicher Dienst des Gesundheitsministeriums und Beirats für Zahngesundheit herausgegeben hat:
- Im Waschraum angekommen, nimmt sich jedes Kind seinen Zahnputzbecher und seine Zahnbürste.
- Alle Kinder gehen zum Waschbecken und stellen die Zahnputzbecher ab.
- Vor dem Zähneputzen waschen sich alle Kinder gründlich die Hände mit Seife.
- Für alle Kinder ab 2 Jahren kommt dann eine erbsengroße Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta auf die Zahnbürsten.
- Das Zähneputzen beginnt: Erst werden die Kauflächen, dann die Außenflächen und abschließend die Innenflächen geputzt.
- Die Erzieher und Erzieherinnen unterstützen das Zähneputzen: Sie machen die Zahnputz-Bewegungen vor und sprechen die Zahnputz-Sprüche.
- Nach dem Zähneputzen spucken die Kinder die Zahnpasta-Reste ins Waschbecken und spülen die Zahnbürste unter fließendem Wasser aus.
- Alle Kinder trocknen sich die Hände ab und stellen Becher und Zahnbürste wieder an ihren Platz.
Link Download Infokarte mit Tipps und Tricks
Tag der Zahngesundheit: Gruppenprophylaxe ist auch in Pandemiezeiten wichtig
Pressemitteilung des MSGIV vom 24.09.2021 | 535/2021
Die Corona-Pandemie macht auch vor den Zähnen nicht halt: Anlässlich des bundesweiten Tags der Zahngesundheit am 25. September warnt Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher davor, bei der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe bereits erreichte Erfolge aufs Spiel zu setzen. „Das tägliche Zähneputzen schon bei den Kleinsten in der Kita ist auch in Pandemie-Zeiten wichtig und gesundheitlich unbedenklich. Das Üben der richtigen Putzweise trägt nicht nur zur Gewohnheitsbildung bei, sondern sorgt gleichzeitig für eine vorbildliche Mundhygiene, die auch zur Stärkung der Abwehr gegen Infektionen beiträgt.“
Die zahnärztliche Gruppenprophylaxe in Kitas, Tagespflege und Schulen wird von den Zahnärztlichen Diensten der Gesundheitsämter durchgeführt. Dieses Präventionsangebot für Kinder und Jugendliche im Land Brandenburg ermöglicht eine regelmäßige und gezielte Kontrolle sowie Förderung der Zahngesundheit schon der Jüngsten. Nicht zuletzt hat diese kontinuierliche, flächendeckende Prävention in den letzten Jahren zu einem deutlichen Kariesrückgang und damit zu mehr Kindergesundheit beigetragen.
Allerdings konnte die Gruppenprophylaxe seit dem Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 nur noch in eingeschränktem Umfang durchgeführt werden. Als Folge wurden auch weniger zahnärztliche Untersuchungen zur Früherkennung von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen durchgeführt. Experten warnen davor, dass die Pandemie daher zu einer Verschlechterung der Zahn-und Mundgesundheit führen könnte. Bereits im letzten Jahr hatte das Büro der zahnärztlichen Gruppenprophylaxe im Land Brandenburg daher eine Info-Karte mit Tipps zum Zähneputzen und Händewaschen in Kitas und Tagespflege herausgegeben, die unter www.brandenburger-kinderzaehne.de abrufbar ist.
Gesundheitsministerin Nonnemacher: „Gesunde Zähne halten ein Leben lang. Umso wichtiger ist es daher, dass Prophylaxe in Kitas und Schulen möglichst schnell wieder in gewohntem Umfang stattfindet. Zugleich appelliere ich an alle Eltern, mit ihren Kindern ebenfalls das richtige Putzen zu üben. Und natürlich sollten Kinder auch regelmäßig zum Zahnarzt gehen."